Gesetzliche GrundlagenFür die Bildung, Erziehung und Betreuung von Kindern in Kindertageseinrichtungen gilt das Bayerische Kinderbildungs- und -betreuungsgesetz (BayKiBiG) vom 8.Juli 2005 sowie dessen Ausführungsverordnung (AVBayKiBiG) vom 5. Dezember 2005.
Das Kinderhaus hat den gesetzlichen Auftrag, das Wohl des Kindes nach § 8a SGB VIII zu schützen und bei begründetem Verdacht einer Gefährdung des Kindeswohles im Rahmen des Schutzauftrages tätig zu werden.
Das Infektionsschutzgesetz (IfSG) regelt den Umgang mit (meldepflichtigen) Krankheiten. Nach § 34 Abs. 10 a IfSG ist von Seiten des Kinderhauses sicherzustellen, dass vor Erstaufnahme des Kindes in die Krippe oder Kindergarten eine ärztliche Impfberatung stattgefunden hat. Außerdem greift das Masernschutzgesetz § 20 Abs. 9 S. 1 Nr. 1 IfSG, welches vorschreibt, dass vor Aufnahme eine Masernimmunität der Kinder und auch der Betreuer nachgewiesen werden muss (weitere Informationen dazu: siehe Hausordnung). Bedeutung des SpielsDas Spiel = Lernen des Kindes Das Spiel ist die kindliche Art zu lernen und wird auch "Arbeit des Kindes" genannt, da das Kind sein gesamtes Interesse, seine Aufmerksamkeit, seine Energie sowie sich selbst komplett mit Freude und Spaß in die Situation hineingibt. Es gilt als Grundbedürfnis des Kindes, zu spielen, wobei es seine Eindrücke, Erfahrungen, Erlebnisse und Gefühle verarbeiten kann. Im Spiel steckt ein erhebliches Potenzial zur Kreativität: Durch ihre grenzenlose Phantasie lassen Kinder immer wieder Neues entstehen. Jedes Kind weiß am Besten, was es interessiert, d.h. wo die Chance zum Lernen steckt und erhält ausreichend Raum im Tagesablauf, seinen Interessen nachzugehen. Es lernt durch Wiederholung, Nachahmung und ständiges Wiederaufgreifen des Spielthemas im sozialen Rahmen der Gruppe. Das Kind schlüpft in Rollen, um seine eigene Identität zu finden und zu stärken. Es entwickelt und erprobt Fertigkeiten fürs Leben und lässt Ideen aus sich heraus - auch aus der Langeweile entstehen. Hierbei beobachten und dokumentieren wir die Fortschritte des Kindes (beispielsweise in Form von Bildungs- und Lerngeschichten oder Seldakbögen) und stellen entsprechendes Material, gestaltete Umgebung sowie Räume im teiloffenen Haus zur Verfügung. Wir unterscheiden zwischen freiem Spiel, bei dem das Kind Spielart, -ort, -dauer, -partner und -material selbst wählt und gezielten Angeboten, bei denen das Kind in einem von uns vorgegebenen Rahmen einer vorbestimmten Aktivität nachgeht. Ziele und SchwerpunktePersonale Kompetenz des Kindes Uns ist es wichtig, die Kinder zur Selbständigkeit und zum Selber-Tun hinzuführen. Wir ermutigen und bestärken die Kinder in ihrem So-Sein. Das Kind soll sich als wertvoll und positiv sowie als Person mit ihren Besonderheiten anerkannt fühlen und auch so behandelt werden. Es soll ein positives Selbstbild erlangen, indem es in seinem „So-sein“ bestärkt und ermutigt wird. Das Erleben, selbst etwas zu bewirken, stärkt das Selbstvertrauen des Kindes ungemein. Wir möchten, dass die Kinder bei uns das Recht erfahren, altersgemäß im Alltag mitzubestimmen (Partizipation). Jedes Kind soll die Chance erhalten, eigene Lösungswege für sich zu entwickeln, Erfahrungen zu sammeln, mit Erfolgen und Misserfolgen umgehen zu lernen sowie seine Fähigkeiten und Talente zu entfalten. Die Kinder erfahren im Haus Sicherheit durch eine klare Rahmenvorgabe und durch Regeln, die auf das jeweilige Gruppengeschehen abgestimmt sind.
Soziale Kompetenz des Kindes Unser Ziel ist es, die Kinder zu Verantwortungsbewusstsein gegenüber sich selbst, anderen und der Umwelt gegenüber zu führen. Dazu ist es wichtig, dass die Kinder lernen, sich in andere hineinzufühlen und Konflikte auf konstruktive Art und Weise auszutragen. Jedes Kind soll sich als wichtigen Teil des Ganzen und als zur Gruppe zugehörig erleben. Ein Leben in der Gemeinschaft bedeutet immer auch, die Balance zwischen eigenen Bedürfnissen und denen Anderer aufrecht zu erhalten und ein Sich-Einlassen auf gesellschaftliche Normen.
Bewegung Den Kindern abwechslungsreiche Bewegungsmöglichkeiten zu bieten, ist Voraussetzung dafür, grob- und feinmotorische Fertigkeiten zu erlernen und zu stärken. Sie sollen Freude und Spaß am Sich-Bewegen entwickeln können. Wir bieten Gelegenheit zum Ausprobieren, zum Auspowern und auch zum Entspannen.
Sprache Kommunikation als übergreifendes Ziel ist ebenfalls für jede Altersgruppe in unserem Haus ein Förderschwerpunkt. Die Sprache stellt eine zwischenmenschliche Verständigungs- und Ausdrucksmöglichkeit dar, um in Beziehung zu treten - für ein soziales Miteinander. Im Kleinkindalter werden zuerst einzelne Begriffe be- griffen, daraufhin benannt, der Satzbau entwickelt sich, der Wortschatz wird ausgebaut. Später geht es darum, ein Bewusstsein für Laute und Silben zu entwickeln, um das Erkennen und Schreiben von Buchstaben und Wörtern. Sprachliche Förderung geschieht vor allem auch dadurch, den Kindern den Raum zu ermöglichen, ihre Geschichten und Erlebnisse erzählen zu lassen und ihnen zuzuhören.
Lebenspraktischer Bereich In unserem Kinderhaus legen wir Wert darauf, den Kindern den Umgang mit Alltäglichem, vom selbständigen Essen über alleiniges Anziehen bis hin zum Umgang mit Hammer und Nagel nahe zu bringen. Wir achten darauf, den Kindern sicherheitsgemäße Handhabung zu zeigen, sie Vorgänge und Abläufe praktizieren zu lassen bzw. dabei mitzuwirken. Uns geht es in diesem Förderbereich darum, die Kinder im sicheren Rahmen ausprobieren und erfahren zu lassen.
Naturerfahrungen Die Kinder jeder Altersstufe sollen die Möglichkeit erhalten, genügend Zeit in der Natur zu verbringen, Verbindung zu ihr herzustellen sowie die Tier- und Pflanzenwelt in all ihren Facetten mit allen Sinnen zu erleben. Unsere Umgebung lädt zu Spaziergängen in den Wald und in die Filze ein. Dabei begegnen sie der Natur im Laufe der verschiedenen Jahreszeiten und erfahren ökologische Zusammenhänge.
Ernährung In unserem Kinderhaus spielt die gesunde Ernährung eine große Rolle. Kleine Zwischenmahlzeiten aus biologischem Anbau werden vom „Gemüsekisterl“ aus Steinhöring im Rahmen des „Schulfruchtprogramms“ geliefert, mit den Kindern ansprechend zubereitet und gemeinsam verspeist. Bei gezielten Angeboten zur Thematik wird das Wissen über gesunde Ernährung gefestigt. Uns ist es wichtig, dass die Kinder das Essen als Ritual in der Gemeinschaft erleben dürfen, deshalb legen wir Wert auf eine angenehme Atmosphäre mit angemessenen Tischregeln. Außerdem darf jedes Kind seinen eigenen Hunger selber einschätzen lernen und somit ein Gefühl für seinen Körper bekommen. Auch beim Mittagessen wird unser Schwerpunkt deutlich: Unser Essen wird täglich frisch, schonend und aus wertvollen Zutaten zubereitet und mit Tiefkühlgerichten der Firma Posch aus Aßling ergänzt. Zu den Mahlzeiten wird vorwiegend Obst und Gemüse serviert.
Werteorientierung und Religiosität Alle Kinder sind auf vertrauensbildende Grunderfahrungen angewiesen. Für sie ist es wichtig, ein Bewusstsein zu entwickeln, welches Verhalten in der Gesellschaft angebracht ist und welches als unangemessen empfunden werden kann. Ihr Wertesystem wird gestärkt, indem sie verschiedene christliche Werte wie Nächstenliebe, Gerechtigkeit, Respekt und Wertschätzung, Aufrichtigkeit, Achtung vor dem Leben, usw. kennen lernen und erfahren dürfen. Dies alles bildet ein Fundament, auf dem das Kind seine Sicht der Welt entfalten kann und das ihm dabei hilft, Antworten auf Sinnfragen zu finden. Wir wollen jedem Kind helfen, sich und seine Sichtweise behaupten zu können und für sich oder andere einzutreten.
Rituale Rituale sind immer wieder kehrende Elemente und gelten für uns als strukturgebende Maßnahmen, die den Kindern Sicherheit und Orientierung bieten. Im Tages- und Jahresablauf sind sie wichtige Eckpfeiler, durch die sich die Kinder leichter zurechtfinden. Bei uns gelebte Rituale sind Feste nach dem Jahreskreislauf, Geburtstagsrituale und wiederkehrende Abläufe während des Tages (z.B. Morgenkreis). IntegrationIntegration als Erziehungsziel Unser Ziel ist es, dass jedes Kind in seiner Individualität akzeptiert und respektiert wird und so Gemeinschaft entsteht. Kinder, die aus verschiedenen Gründen in ihrer Entwicklung besondere Unterstützung benötigen, werden ins Kinderhaus aufgenommen und mit eingebunden. Sie erhalten diese Unterstützung in Form einer heilpädagogischen Maßnahme, die individuell auf das Kind abgestimmt wird. Pädagogischer AnsatzArbeit nach dem situationsorientierten Ansatz Wir richten unsere Arbeit nach dem situationsorientierten Ansatz aus. Dieser beinhaltet die Sichtweise, dass das Kind das Meiste in Situationen erlernt, die unmittelbar mit seinem Erleben zu tun haben. Hierbei ist es durch seine Neugierde und Freude daran am sensibelsten für die Aufnahme. Bedeutende Geschehnisse werden von uns beobachtet, aufgegriffen und in der pädagogischen Arbeit als Thema in einem Projekt behandelt. Auch in alltäglicheren Situationen richten wir uns nach den Bedürfnissen der Kinder.
Teilöffnung unseres Kinderhauses Bestandteil unserer täglichen Arbeit ist die Teilöffnung unseres Kinderhauses während der Freispielzeit. Alle Kinder sind einer Stammgruppe zugehörig, können jedoch auch die Entfaltungsmöglichkeiten nutzen, die andere Räume und deren spezifische Materialien bieten und andere Gruppen besuchen. Hierzu melden sie sich in sogenannten „Meldesystemen“ ab. Voraussetzung dafür ist das Wissen um gemeinsam festgelegte Regeln und deren Einhaltung sowie eine abgeschlossene Eingewöhnung des Kindes. Wir bereiten die Räumlichkeiten diesbezüglich vor, vertrauen den Kindern altersgemäß ("Mir vertraut jemand, also kann man mir vertrauen") und unterstützen sie in ihrer Entscheidungsfreiheit. |
Unsere ÖffnungszeitenMontag: 7:00 – 17:00 Uhr Weitere Informationen | AnschriftIntegratives Kinderhaus Frauenneuharting Email: Leitung: Allgemein: Hort:
| Träger / LeitungDer Träger unseres integrativen Kinderhauses ist Kinderhausleitung:
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